Gott, Jesus und der Heilige Geist

Hat Jesus Tiere getötet?

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage “Hat Jesus Tiere getötet?”. Auch wenn die Antwort offensichtlich scheint, so können wir doch einige Ansichten und Überlegungen anstellen. Wir beginnen dabei mit dem offensichtlichen und gehen dann nach und nach zu verschiedenen Stellen in der Bibel und versuchen diese Frage zu beantworten.

Biblische Stellen, die besagen das Jesus Tiere getötet hat

Aus christlicher Sicht gibt es keine klaren Bibelstellen, die darauf hinweisen, dass Jesus persönlich Tiere getötet hat. Die christliche Lehre betont oft die Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl, die Jesus verkörpert. In den Evangelien wird er vor allem als spiritueller Lehrer, Heiler und Retter dargestellt.

Die Bibel erwähnt zwar verschiedene Situationen, in denen Tiere in Verbindung mit Jesu Lehren oder Wundern stehen, wie etwa bei der Brotvermehrung, aber es gibt keine expliziten Berichte über Jesus, der persönlich an der Tötung von Tieren beteiligt ist. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf seinen Botschaften der Liebe, der Nächstenliebe und der Fürsorge für die Schöpfung.

Wir finden nur theoretische Überlegungen bezüglich Jesus und dem Tiere töten: Einmal in der Rolle als Rabbi, bei der Fischvermehrung und einmal bei einer Dämonenaustreibung.

Die mögliche Rolle von Jesus bei der Schlachtung von Tieren

Die Rolle von Rabinern in Bezug auf die Tötung von Tieren wird im Kontext von Jesus Christus‘ Zeit relevant, weil Jesus selbst als Rabbi betrachtet wird und das Judentum seiner Zeit die Einhaltung bestimmter ritueller Vorschriften, einschließlich der rituellen Schlachtung, betonte. Hier sind einige Gründe, warum dies von Bedeutung ist:

1. Religiöse Einhaltung:

Jesus war ein Rabbi im jüdischen Kontext, und das Judentum seiner Zeit legte großen Wert auf die Einhaltung der religiösen Vorschriften, die in den heiligen Schriften, insbesondere der Tora, niedergelegt waren. Die rituelle Schlachtung war ein wichtiger Aspekt der jüdischen Speisegesetze (Kashrut), und Rabiner spielten eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung dieser Einhaltung.

2. Lehren zur Einhaltung der Gesetze:

Jesus lehrte oft in Übereinstimmung mit den Lehren der Tora und betonte die Bedeutung der Einhaltung der göttlichen Gebote. Die Art und Weise, wie Tiere getötet wurden und wie Fleisch konsumiert wurde, war ein Bereich, in dem die Einhaltung der religiösen Gesetze eine Rolle spielte. Jesus könnte dies in seinen Lehren betont haben, um seine Anhänger zur Einhaltung der Halacha anzuregen.

3. Ethik und Tierschutz:

Die ethische Behandlung von Tieren war eine wichtige Lehre im Judentum, und Rabiner hatten die Aufgabe, diese Prinzipien zu lehren und sicherzustellen, dass sie in der rituellen Schlachtung eingehalten wurden. Jesus selbst könnte die ethische Dimension der Tierhaltung und Schlachtung betont haben, um auf die Werte der Barmherzigkeit und des Mitgefühls hinzuweisen.

4. Gemeinschaftliche Praxis:

Die Einhaltung der Kashrut-Vorschriften war nicht nur eine individuelle Praxis, sondern betraf die gesamte jüdische Gemeinschaft. Rabiner spielten eine Schlüsselrolle bei der Beratung und Anleitung der Gemeinschaft in Fragen der rituellen Schlachtung, und ihre Rolle als geistige Führer trug zur Formulierung und Aufrechterhaltung gemeinschaftlicher Praktiken bei.

5. Beziehung zur Priesterschaft:

Die Beziehung zwischen Rabinern und der Priesterschaft zur Zeit von Jesus Christus war komplex, und Themen wie rituelle Reinheit und Opferpraktiken waren miteinander verflochten. Rabiner könnten eine Rolle dabei gespielt haben, sicherzustellen, dass die rituelle Schlachtung im Einklang mit den religiösen Gesetzen und Traditionen stand, auch in Bezug auf die Zusammenarbeit oder Abgrenzung von den Priestern.

Insgesamt ist die Rolle von Rabinern in Bezug auf die Tötung von Tieren für Jesus Christus relevant, da sie mit den religiösen und ethischen Grundsätzen des Judentums seiner Zeit verbunden ist. Die Betonung der Einhaltung der rituellen Vorschriften und ethischen Prinzipien könnte in den Lehren Jesu reflektiert worden sein, um eine tiefergehende Verbindung zwischen dem Glauben und dem täglichen Leben seiner Anhänger zu schaffen.

Kann man aus der Rolle von Rabbinern im Judentum darauf schließen, dass Jesus Tiere getötet hat?

Die Rolle von Rabinern im Judentum bezieht sich hauptsächlich auf die Lehre und Auslegung der religiösen Gesetze, einschließlich derjenigen, die sich auf die rituelle Schlachtung (Shechita) beziehen. Rabiner überwachen oft die Einhaltung dieser Vorschriften und spielen eine Rolle bei der Ausbildung von Schlachtern, um sicherzustellen, dass die Praktiken den religiösen Anforderungen entsprechen.

Allerdings lässt sich aus der Rolle von Rabinern allein nicht ableiten, dass Jesus selbst Tiere getötet hat. Die Evangelien, die die Hauptquelle für Informationen über das Leben Jesu sind, berichten nicht über Jesu persönliche Beteiligung an landwirtschaftlichen oder handwerklichen Tätigkeiten, einschließlich der Tötung von Tieren. Die Evangelien konzentrieren sich vielmehr auf Jesu Lehren, Wunder und seine geistige Mission.

Tötung durch das Fischvermehrungswunder?

Die Bibel berichtet in den Evangelien über die sogenannte Brotvermehrung, bei der Jesus eine große Menschenmenge mit einer begrenzten Menge Brot und Fisch speist. Diese Erzählung ist in allen vier Evangelien zu finden (Matthäus 14, Markus 6, Lukas 9 und Johannes 6). Hier sind die Schlüsselstellen:

  • Matthäus 14, 13-21 (NGÜ):“…und er sagte ihnen: ‘Gebt ihnen ihr Essen.’ Da antworteten sie ihm: ‘Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische.’ Daraufhin befahl er den Leuten, sich auf den Boden zu setzen. Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Segen, brach die Brote in Stücke und gab sie den Jüngern. Die Jünger gaben sie dann den Menschen. Alle aßen und wurden satt…”
  • Markus 6, 35-44 (NGÜ):“…Er sagte zu ihnen: ‘Gebt doch ihr ihnen zu essen.’ Sie antworteten ihm: ‘Sollen wir für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und es ihnen zu essen geben?’ Er fragte sie: ‘Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach.’ Nachdem sie es erkundet hatten, sagten sie: ‘Fünf Brote und zwei Fische.’ Dann befahl er ihnen, sich alle in Gruppen auf das grüne Gras zu lagern. Und sie lagerten sich in Hundertschaften und in Fünfzigerschaften. Dann nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Segen, brach die Brote in Stücke und gab sie den Jüngern, damit sie sie der Volksmenge austeilten. Und die beiden Fische teilte er auch unter alle. Alle aßen und wurden satt…”

In diesen Passagen wird beschrieben, wie Jesus mit einer begrenzten Menge Brot und Fisch eine große Menschenmenge speist. Die Bibel betont die wunderbare Vermehrung der Lebensmittel, wobei Jesus als Vermittler des Segens und als Spender der Nahrung dargestellt wird. Es gibt jedoch keine detaillierten Informationen darüber, ob Jesus die Fische persönlich gefangen oder getötet hat. Der Fokus liegt vielmehr auf dem Wunder der Vermehrung und der großzügigen Versorgung der Menschenmenge.

Theoretisch kann man hier eine Argument sehen, dass Jesus Tiere getötet hat (die er selbst erschaffen hat)

Tötete Jesus Austreibung von Dämonen?

In den Evangelien des Neuen Testaments der Bibel, genauer gesagt in Matthäus 8:28-34, Markus 5:1-20 und Lukas 8:26-39, finden wir eine faszinierende Erzählung über die Begegnung von Jesus mit einem oder mehreren Besessenen und einer Herde von Schweinen. Eine interessante Frage, die sich hier stellt, ist die nach Jesu möglicher Beteiligung an der Tötung von Tieren in dieser speziellen Situation.

Der Kontext der Begegnung

In diesen Bibelstellen erfahren wir von zwei Besessenen, die Jesus auf der anderen Seite des Sees in der Gegend der Gadarener entgegenlaufen. Diese Männer sind so gefährlich, dass niemand mehr den Weg benutzen kann, der an ihnen vorbeiführt. Sie schreien zu Jesus, erkennen ihn als den Sohn Gottes und flehen ihn an, sie nicht vor der festgesetzten Zeit zu quälen. In der Nähe weidet eine große Herde von Schweinen.

Die Bitte der Dämonen

Die Dämonen, die die Besessenen verlassen möchten, bitten Jesus, sie in die Herde Schweine zu schicken. Jesus willigt ein, und die Dämonen fahren in die Schweine. Die ganze Herde stürzt sich daraufhin den Abhang hinunter ins Meer und ertrinkt.

Jesus und die Tötung der Schweine

Die Frage, ob Jesus indirekt an der Tötung der Schweine beteiligt war, lässt Raum für theologische Überlegungen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Evangelien keine expliziten Details über Jesu direkte Handlungen in Bezug auf die Schweine bieten. Was wir jedoch sehen, ist, dass Jesus den Dämonen erlaubt, in die Schweine zu fahren, und die daraus resultierende tragische Konsequenz für die Herde.

Warum die Herde so reagiert, wird nicht überliefert. Hier können die Dämonen am Werk sein und die Schweine in die Schlucht jagen oder die Schweine hatten solche Angst, dass sie das Taten oder irgend ein anderer Grund.

Wichtig aber: Jesus war ein Jude, der hätte er die Schweine so oder so nicht gegessen.

Warum Jesus im Zweifelsfall Tiere töten darf

Jesus Christus ist Gott. Damit hat er auch alle Fähigkeiten und Befugnisse, die Gott zugeschrieben werden. Als er bei uns auf der Erde war, hat er “nur” auf diese Fähigkeit und Eigenschaft verzichtet.

Dennoch ist und bleibt er Gott. Wie man in vielen Stellen der Bibel lesen kann (z.B. Sintflut oder Offenbarung) kann Gott Tiere töten. Daher hat Jesus auch diese Fähigkeit.

Ob er dies “darf” oder “nicht darf” obliegt nicht der Ansicht von Menschen. Der Fakt ist: Er kann es im Zweifelsfall. Als Herrscher des Universums ist keiner über ihm, der ihm das verbieten könnte. Daher “darf” er das.

Ob er dieses Recht ausübt ist allerdings eine andere Frage.

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