Gebet & Gebetsalltag

Jesusgebet – Was ist das und wie kann ich es lernen?

Dieser Artikel behandelt das Jesusgebet und versucht dir folgende Fragen zu beantworten: Was ist das Jesusgebet? Wie kann ich es erlernen? Welche Schritte gibt es zu beachten? Beantworten wir doch die einfache Frage direkt am Anfang:

Das Jesusgebet ist ein meditatives Gebet, in dem der Name von Jesus Christus immer wieder wiederholt wird. Dies wird so lange gemacht, bis das persönlich gesteckte Ziel erreicht ist.

Wie du es von mir gewöhnt bist, folgt in diesem Artikel eine Anleitung diese Gebetsform zu verwenden, um näher mit Gott zu kommunizieren.

Ich finde dieses Gebet interessant, da es keine eigene Formulierungen bedarf. Für Menschen, denen es schwerfällt eigene Worte zu finden kann diese Gebetsart die Hilfe sein, wieder mit Gott kommunizieren.

Einleitung zum Jesusgebet

Ich persönlich finde es langweilig zu erfahren woher eine bestimmte Gebetsart stammt. Da wir aber sicher sein wollen, nicht aus Versehen falsche Götter anzubeten, habe ich mal recherchiert.

Diese Gebetsform hat sich in verschiedenen Orden und Klöstern der orthodoxen Kirche entwickelt. Die orthodoxe Kirche ist noch irgendwie christlich – daher ist alles okay. Ich habe keine Hinweise gefunden, dass es sich eigentlich um Yoga handelt – auch wenn es sich so anfühlen könnte.

Beginnen wir also mit der Praxis.

Im Jesusgebet wiederholst du immer und immer wieder den (wunderschönen) Namen unseres Herren Jesus Christus. Immer und immer wieder. Eine Stunde. Einhundert mal – wie du möchtest.

Die Körperhaltung dafür sollte eine eher Unterwürfige sein. Warum? Das Gebet ist eine Unterwerfung unter Jesus Christus. Ein alternativer Text könnte auch “Jesus, erbarme dich meiner” beinhalten.

Setze dich also auf den Boden und verhalte dich still. Es ist eine Gebetsform, in der du nicht “raus” gehst. Im besten Falle bewegst du dich gar nicht, sondern konzentriert dich auf Gott. Es ist absolut gar nicht schlimm, wenn du deine Gebetszeit mit einigen Minuten Stille beginnst.

Der Text des Jesusgebet

Du sitzt also jetzt ruhig auf dem Boden. Unter dir ein weicher Teppich. Deine Gedanken sind direkt bei Gott. Du fühlst den Heiligen Geist in dir oder um dich. Es stört keinerlei Musik im Hintergrund. Du bist in eine Art Tunnel, der dich mit Gott verbindet… und nun?

Jetzt ist es Zeit zu sprechen. Beginne immer wieder den Namen von Jesus bzw. Teile seines Namens zu sprechen. Das kann in etwa so aussehen:

Herr Jesus Christus.
Jesus Christus.
Jesus.
Christus Jesus.

Immer wieder und immer wieder. Es wird dich nach und nach in eine Lage versetzen in dem die Worte völlig egal werden. Bei jedem Gebet betet das Herz auch immer wieder mit. In der Bibel steht, dass ein Stöhnen ein Gebet sein kann – weil eben dein Herz direkt mit Gott spricht.

Dein Herz verbindet sich mit Gott. Er kennt deine Gefühle und was du brauchst. Vertraue darauf, dass Gott dir das gibt, was du möchtest.

Alternative Texte im Jesusgebet

Vielleicht sagt dir der Heilige Geist oder dein Kopf, dass der Name von Jesus nicht ausreicht mit Gott zu reden. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du die falschen Worte nutzt. Das ist vollkommen okay. Es ist okay andere Worte zu nehmen. Du weißt schon: Das Herz kommuniziert hier.

Ein anderer, oft gebrauchter, Text ist der folgende:

Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner.

Weitere Technik

In der klassischen Lehre des Jesusgebet kommen noch zwei weitere Schritte hinzu: Das innerliche beten und das beten mit der Atmung.

Der Hauptsinn darin besteht, dass sich dein Kopf rein auf Atmen und sprechen konzentriert. Der Kopf soll nicht abgelenkt sein. Er soll sich komplett und alleine auf die Atmung und die Wörter konzentrieren. Das kann man machen – muss man aber nicht (sage ich!)

Warum? Damit wird das Gebet rein auf die Technik beschränkt, ohne das Gebet ernsthaft zu verstärken und einen biblischen Hintergrund zu haben. Wenn du es allerdings trotzdem ausprobieren möchtest, suche dir einen erfahrenen Beter, der dich dabei Beobachten kann.

Wie lange soll ich beten?

Salomonische Antwort: Solange du es für richtig hältst. Unsere katholischen Freunde benutzen den Rosenkranz und beten diesen einmal komplett durch. Oder zweimal. Oder dreimal. Ich denke du verstehst.

Für Menschen, die ohne Rosenkranz beten, empfehle ich einen Wecker. Die Konzentration auf Gott bzw. der “Tunnel” der betenden kann, sehr tief werden. Außerdem sollte das Gebet nicht dadurch unterbrochen werden, in dem der Betende, was anderes macht – zum Beispiel zählen.

Eine absolute Minutenzahl zu finden ist einfach nur schwierig. Beginne mit fünf Minuten reinem Gebet und erhöhe immer wieder um fünf Minuten.

Praktische Hilfsmittel und weitere Hintergrundinformationen

Ruhegebet – Das Jesusgebet wird auch Ruhegebet genannt. Wer tiefer in die Materie des faszinierenden Gebets eintauchen möchte, sollte das Buch “Ruhegebet von Peter Dyckhoff” lesen. Dieses Buch ist die Grundlage vieler Seminare zu diesem Thema! > Zum SCM Shop

Zusammenfassung

Das Jesusgebet ist eine meditative Gebetsform, in der immer wieder der identische Text wiederholt wird. Beginen damit einen ruhigen Platz zu suchen und zur Ruhe zu kommen. Dann stelle dir einen Wecker und beginne den Namen von Jesus immer wieder zu sagen. Erhöre die Gebetszeit regelmäßig und lass dich bei Bedarf von Profis beobachten.

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