Leben mit Gott

Warum hilft Gott nicht bei Depressionen?

Fassen wir mal ein schwieriges Thema an: Warum hilft Gott nicht bei Depressionen? Vielleicht ist dieser Text für den einen oder anderen nicht radikal genug – aber er kommt aus der Praxis und zeigt Wege auf mit der Hilfe Gottes aus der Depression zu kommen.

Ich weiß nicht, wie ich folgendes schreiben soll, dass depressive Menschen es nicht falsch verstehen: Depression ist eine Krankheit, die viel mit der gedanklichen Einstellung zu der Welt hat und nicht nur eine Ursache hat. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Gott auch in einer Depression hilft;- aber der Gläubige selbst Schritte gehen muss!

Woher kommt das Gefühl, dass Gott nicht bei einer Depression hilft?

Die Aussage, dass Gott auch in einer Depression da ist, tut für Depressive schlicht weh. Denn: Die Emotionen sind darauf eingestellt sich alleine und verlassen zu fühlen. Auch wenn Depressive in der Theorie wissen, dass Gott da ist, ist immer irgend ein Gefühl da, dass diese Sicherheit stiehlt.

(Angebliche) Schuldgefühle halten den Kontakt zu Gott ab.

Dies kann zum Beispiel Schuld sein. Eine Depression lähmt einen Menschen und führt dazu sich Dinge selbst zu zu schreiben, wofür er eigentlich nichts kann. Der Depressive fühlt sich schlecht, dass er nichts tun kann und nicht für Gott arbeiten kann. Bei mir ist es sogar soweit gegangen, dass ich nicht mehr in die Gemeinde gehen konnte, weil es schlicht zu viel war und teilweise noch ist.

Dies kann bei dem einen oder anderen am Gewissen nagen und das schlechte Gewissen kann davon abhalten sich Gott anzuvertrauen und diese “Last” zu nehmen.

Oder anders ausgedrückt (danke dafür dem Pastor und Gott, der mir im richtigen Moment den richtigen Satz sagte): “Wenn man bei Gott was machen muss, ist es falsch!”. Oder anders: Du kannst nichts machen, dass du die Liebe Gottes verlierst oder bekommst. Du hast sie schlicht!!

Hier hilft es sich einem Pastor oder Seelsorger anzuvertrauen. Am besten einen, der sich damit auskennt.

Man kann nicht mehr beten

In einer Depression ist alles anstrengend. Wirklich alles. Auch wenn man weiß, dass man jederzeit zu Gott beten kann, geht es aus verschiedenen Gründen nicht. Die Gründe dafür sind auch egal. Wichtig ist eines: Du musst nicht zu Gott beten. Wie im vorherigen Abschnitt gilt auch hier:

Gott ist da. Gott liebt dich. Egal ob du es gerade glaubst. Egal ob du betest oder nicht.

Doch wer eine Hoffnung braucht: Auch ein Stöhnen kann ein Gebet zu Gott sein. Gott hört seine Kinder. Gott sieht seine Kinder und weiß, was ihnen fehlt. Der Heilige Geist in dir ist die stabile Verbindung und unzerstörbare Verbindung zu Gott.

Dass man nicht mehr beten kann, ändert an dieser Tatsache nichts.

Man fühlt sich von Gott verlassen

Dieser Punkt ist der Punkt, der die meisten Depressiven zur Verzweiflung treibt: Man fühlt sich von Gott verlassen. Dies ist aber nur ein Gefühl und hat nichts mit der Tatsache zu tun. Nur weil man Gott nicht mehr fühlt, ist das kein Zeichen dafür, dass er wirklich nicht mehr da ist.

In der Bibel steht, dass das Herz trügerisch ist (Jeremia 17,9). Was das bedeuten soll? Nur weil sich etwas richtig oder falsch anfühlt, macht es noch nicht richtig oder falsch. Nur weil du dich verlassen fühlst, bedeutet es nicht, dass du wirklich verlassen bist.

Es ist vollkommen okay, dieses Gefühl zu haben, dass Gott einen verlassen hat. Dieses Gefühl ist eklig und man möchte es nicht haben. Außerdem sorgt dieses Gefühl dazu, dass man sich immer wertloser und einsamer fühlt.

An dieser Stelle ist die beste Empfehlung: Lass alles fallen. Strenge dich nicht mehr an. Gott ist da.

Warum heilt mich Gott nicht von meinen Depressionen?

Warum Gott doch nicht spontan von deinen Depressionen heilt, können wir natürlich nicht sagen. Dies obliegt ganz alleine der Weisheit Gottes. Doch eines Wissen wir: Nur weil er dich nicht heilt, heißt es nicht, dass er dich nicht liebt oder gar hasst. Wenn du ein Kind Gottes bist, dann hasst dich Gott nicht. Dafür ist Jesus gestorben.

Wie wir, als Menschen, heute allerdings wissen ist Depression eine Krankheit mit vielen Hintergründen. Viele Faktoren können dazu führen, dass ein Mensch eine Depression bekommt. Beispielsweise Scheidung, Probleme im Beruf, Einsamkeit, Rente und viele andere Dinge.

Oft steckt dahinter dann noch mehr, als es den Anschein hat. Oft sind schwierige Familienverhältnisse oder Verlust eines Elternteils Auslösung für eine Störung, die sich in einer Depression manifestiert. (Der Begriff “Störung” ist ungut gewählt, wenn man mich fragt)

An dieser Stelle ist Arbeit von dir gefragt: Das suchen eines solchen Grundes sollte mit einem Therapeuten und Fachkräften der Psychologie vorgenommen werden. Bei schweren Depressionen hilft nicht immer ein Seelsorger!

Was kann ich als Christ gegen eine Depression tun?

Wenn du Hilfe bei der Bewältigung einer Depression brauchst, dann prüfe wie schwer diese ist. Wenn du bereits Fantasien hast, dir was anzutun, rufe die Telefonseelsorge (0800 1110111) oder direkt die Polizei an (110) und lass dich stationär einweisen! Dort wird dir geholfen! Konzentriere dich da auf dich und vertraue darauf, dass Gott lenkt. Was nicht geht, dass geht nicht.

Auf jeden Fall solltest du eines tun: Hole dir Hilfe. Sprich mit deinem Arzt über deine Situation und/oder hole dir einen Termin bei einem Psychiater. Vertraue darauf, dass Gott lenkt.

Siehe Depression wie eine Krankheit an, bei der du Hilfe benötigst dich selbst zu heilen. Vertraue darauf, dass Gott den richtigen Menschen das richtige Wissen und die richtigen Ideen gibt. Wenn du beten kannst, dann bete. Aber mache auf jeden Fall Schritte, dir helfen zu lassen!

Ansonsten hilft es auf jeden Fall deine Mit-Christen darum zu bitten für dich zu beten. Es ist immer gut Menschen zu haben, die für einen beten und vor Gott für dich eintreten. Nimm andere Menschen in den Heilungsprozess hinein und sage ihnen, dass es dir schlecht geht.

Dazu kann es sinnvoll sein jemanden mit der Gabe der Geisterunterscheidung oder jemanden, der sich esoterischen und okkulten Dingen auskennt, hinzuzuziehen. Mit solchen Christen kann man die Vergangenheit durchleuchten und ggf. eine Trennung im geistigen Sinn von diesem Dingen durchführen. Solche Praktiken können der Auslöser für eine Depression sein. Wenn du dich dann bewusst von diesen Dingen trennst und absagst, kann der Heilungsprozess einfacher sein.

Die kleine innere Stimme

Eines ist mir noch wichtig in diesem Artikel unterzubringen: Die kleine innere Stimme. Ich durfte selbst erfahren, dass jeder Mensch eine Art innere Stimme hat, die immer wieder sagt “Ich will leben”. Ich bin nicht sicher, was diese Stimme ist.

Ich weiß nur eins: Sie ist gut! Der Teufel würde dir genau das Gegenteil sagen. Gott hat dir diese innere Stimme gegeben, um dich zu beschützen. Vertraue auf diese innere Stimme. Ich nenne sie gerne “Lebensatem” ohne zu wissen, dass es wirklich das Lebensatem ist. Gefühlt ist diese Annahme richtig.

Wenn also bei dir alles Dunkel wird und dies die einzige Stimme ist, die du hörst: Höre auf sie! Auch wenn du denkst, dass du gar nicht mehr kannst, wird diese kleine Stimme dir Energie geben Hilfe holen zu können. Daher nehme ich an, dass sie von Gott ist oder selbst Gott ist (durch den Heiligen Geist)

Zusammenfassung

Dieser lange Artikel lässt sich wie folgt zusammenfassen: Nur weil Gott dich nicht heilt, hat er dich nicht verlassen! Du bist nur gerade nicht in der lange Gott den Kontakt aufzubauen. Das ist okay. Gott weiß das. Durch irdische Hilfe von Therapeuten kannst du die irdische Ursache dafür finden und zusammen mit Gott die Depression besiegen.

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