Gott, Jesus und der Heilige Geist

Wie sieht Gott aus?

Die Frage “Wie sieht Gott aus?” ist fast so alt, wie die Frage nach Gott selbst. In diesem Artikel beschäftige ich mich mit der Frage danach, wie Gott aussieht – also nicht welche Eigenschaften er hat.

Was ist der Unterschied? Nun stellen wir uns mal eine Katze vor. Ihre Eigenschaften sind: Haarig, Geschmeidig, Sanfmütig, Neugierig usw. Wenn du noch nie eine Katze gesehen hast, so wirst du dir nicht vorstellen können, wie eine Katze aussieht.

Ich könnte die also Erklären, dass Gott gutmutig und gerecht ist, aber das klärt nicht die Frage: “Wie sieht Gott aus?”. Es erklärt eher WIE Gott ist und nicht: Wie sieht er optisch aus?

Wie sieht Gott optisch aus?

Die Frage nach dem optischen Erscheinungsbild ist ebenso mühsam zu beantworten, wie jegliche andere Frage. Fakt ist nämlich eins: Die Bibel beschreibt kein optisches Bild von Gott. Wir können uns maximal herantasten um zu erahnen, wie Gott aussehen könnte.

Wichtig dabei ist aber noch ein wichtiges Gebot von Gott: Du sollst dir kein Bildnis machen. Für diese Untersuchung müssen wir dieses Gebot “etwas” dehnen: Die hier aufgeführten Bildnisse und Annäherungsversuche sollten und dürfen nicht als absolutes Bildnis verwendet werden! Sie bieten nur eine Idee, wie Gott aussehen könnte.

Fangen wir mit der Betrachtung der Frage “Wie sieht Gott aus?” doch einfach bei der verlässlichsten Quelle zu dieser Frage an: An dem Buch, dass Gott uns Menschen als persönliche Offenbarung gegeben hat – der Bibel.

Das Aussehen von Gott in der Bibel

Es gibt keine direkte Beschreibung von Gott in der Bibel. Also können wir nicht wissen, wie Gott aussieht – aber wie gesagt versucht sich dieser Artikel an einer Annäherung an dieser Frage.

Den ersten Hinweis auf Gottes Erscheinungsbild finden wir in dem Buch Genesis: Dort erschuf er den Menschen nach seinem Ebenbilde. Die heutige Theologische Auseinandersetzung nimmt dabei allerdings an, dass damit Charaktereigenschaften gemeint sind – nicht das wortwörtliche Abbild Gottes.

(Ja, ich weiß, dass es theologische Auslegungen gibt, die Adam als perfektes Duplikat Gottes ansehen und der Mensch dort ein 1-zu-1-Kopie von Gott ist. Da ich diesem Gedankenstrom aber nicht folgen kann und unterm Strich ein falsches Gottesbild vermittelt, führe ich diese Erklärung nicht so tief aus. Dennoch kann man, meiner Meinung nach, durchaus lesen Gott hätte bei sich selbst abgeguckt)

Daneben kennen wir noch Erscheinungen, wie Gott dem Menschen begegnet ist: Als brennender Dornenbusch, als Feuerfackel, als Stimme, als Stimme durch Esel, durch Visionen, als Taube, als Mensch (durch Jesus) und natürlich als Buch (die Bibel). Coole Sache. Also müssen wir uns Gott als Dornenbusch-Tier-Mensch-Buch-Hybriden vorstellen? Nun… Fakt ist eins: Wenn er bei uns auf der Erde ist, kann er sich jede Form geben, die er möchte.

Ich möchte diesen Artikel über die Frage “Wie sieht Gott aus?” nicht mit der üblichen Kinderantwort beenden: Gott ist halt so groß und toll, den kann man halt nicht genau beschreiben.

Sieht Gott aus wie ein Mensch?

Bei fast jeder Frage bei Gott muss man an den Punkt kommen, der “Jesus” heißt. Wir sind soweit. Was können wir über Jesus Christus Erscheinungsbild sicher sagen? Tatsächlich eins: Er muss wie ein Mensch ausgesehen haben. Wir haben zwar keinerlei Beschreibung von Jesus Optik im neuen Testament, aber gucken wir mal, was NICHT da steht.

Es steht nicht drin: Jesus sah seltsam aus. Jesus hatte drei Beine. Jesus hatte Flügel. Jesus war ein Elefant. Offensichtlich sah Jesus wie ein ganz normaler Mensch aus. Scheinbar sogar so normal, dass manche Menschen ihn nach seiner Auferstehung erst durch das brechen von Brot erkannten.

Wäre Jesus aussehen deutlich abweichend von seiner Umgebung gewesen, wäre dies sicher aufgefallen. Dadurch können wir sagen: Er sah aus wie ein Mann aus dem Nahen Osten, als er als Mensch bei uns auf der Erde war.

Damit haben wir 1/3 der Frage geklärt “Wie sieht Gott aus?”. Die anderen zwei Drittel sind der heilige Geist und der Vater selbst.

Das Aussehen des heiligen Geistes und des Vaters

Waren wir bisher auf dem Feld der Vermutungen, gehen wir jetzt auf das Feld der Spekulationen. Wir haben, bis auf den ominösen Hinweis in der Genesis, keinen handfesten Beweis, wie der Vater und der heilige Geist aussehen.

Manche Menschen sagen: Der heilige Geist sehe aus, wie eine Taube. Doch später, wenn der heilige Geist auf die Apostel niederkommt, ist er Wind. Sorry: Den heiligen Geist optisch zu beschreiben und dabei biblisch zu bleiben dürfte nicht möglich sein.

Anders ist es tatsächlich beim Vater. Natürlich haben wir auch da keine Detailbeschreibung, aber wir können einige Dinge festlegen: Der Vater kann sitzen. Oft wird diese in der Bibel “auf einem Thron sitzend” beschrieben.

In der Offenbarung Johannes, in den Büchern Mose und in den Beschreibungen von Jesus zum Beispiel.

Welche Aussage können wir daher über das Aussehen des Vaters treffen? Das klingt jetzt zu offensichtlich: Aber er dürfte einen Po haben und dazu Beine. Hier gilt nämlich ein ähnliches Prinzip wie bei Jesus: Was genau steht nicht da und was können die Empfänger dieses Vision erkennen? Sie können sicher jemanden erkennen, der auf einem Stuhl sitzt.

Er steht nicht daneben, Er schwebt nicht darüber. Er ist nicht Teil des Stuhls. Ergo ist zu mindest für diese Menschen ein Sitzapparat wie die eines Menschen gegeben. Mehr allerdings können wir nicht über den Vater erfahren. Ob Bartträger oder nicht. Ob Brille oder nicht. Ob Glatze oder Vollhaar – wir wissen es einfach nicht.

Zusammenfassung

Bei einem Dreieinigen Gott ist die Frage “Wie sieht Gott aus?” nicht so leicht zu beantworten. Von Jesus können wir spekulieren, dass dieser Aussah wie ein typischer Mann aus dem Nahen Osten, für den Vater können wir Po und Beine sich vorstellen und der heilige Geist ist komplett unbekannt und kann diverse Formen annehmen.

Unterm Strich ist also zu sagen: Gott hat einen guten Job gemacht sein eigenes Gebot eines Verbots eines Abbildes durchzusetzen.

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