Gebet & Gebetsalltag

Gebet selbst schreiben – so geht’s

In diesem Artikel kannst du lernen, wie du selbe ein Gebet schreiben kannst. Das kann dir z.B. Hilfreich sein, wenn stets ein bestimmtes Gebet dabei zu haben, wenn du in einer spontanen Situation bist. Das schöne bei Gebeten ist ja folgendes: Egal ob du es geschrieben hast oder nicht – Gott hört dein Gebet und verstehst, was du möchtest.

Daher gibt es verschiedene Situationen, in denen ein fertig-geschriebenes Gebet praktisch ist. Ich habe versucht dies in dieser Anleitung zu berücksichtigen und gebe Tipps für die entsprechenden Ansätze. Falls dies Lehrer lesen: Ich könnt diese Anleitung natürlich auch für den Religionsunterricht verwenden.

Vorbereitung

Wenn du ein Gebet selbst schreiben möchtest, musst du dir überlegen

  • a) Wofür soll dieses Gebet dienen?
  • b) Welche “Zielgruppe” soll angesprochen werden?

Der Hintergrund ist nämlich folgender: “Normale” Gebete müssen nicht aufgeschrieben werden. Du kannst mit Gott reden, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Es ist egal, welche Wörter verwendet werden oder wie klug du damit klingst – Gott versteht dich schon und hat überhaupt keine Bedingungen gemacht, wie genau der Inhalt eines Gebetes aussehen soll.

Ganz im Gegenteil: Jesus erzählt in der Bergpredigt (Matthäus 6,5) davon, dass Beten nicht “schwätzen” sollen und vor den Menschen angeben sollen. Wenn du also versuchst besonders klug zu klingen, um Menschen oder Gott zu beeindrucken: Überlege, ob das wirklich nötig ist.

Inhalt des Textes

Jedes Gebet hat einen bestimmten Zweck: Entweder wird in dem Gebet Gott gedankt, gepriesen oder er wird um etwas gebeten. Je nachdem was der Zweck des Gebets ist, wird sich der Inhalt anpassen müssen.

Das zweite ist die Zielgruppe. Für wen wird dieses Gebet geschrieben. Schreibst du da Gebet für deine Freundin als Gebetshilfe? Möchtest du das Gebet als Formulierungshilfe veröffentlichen? Möchtest du dir selbst ein Gebet schreiben, dass du schnell zu Hand hast? Wenn du den Text schreibst, dann schreibe ihn so, dass die andere Person diesen versteht.

Wenn du ein Gebet für deine Freundin schreibst, kann du sehr speziell auf ein bestimmtes Szenario in ihrem Leben eingehen und Gott z.B. konkret um eine bestimmte Hilfe bitten. Eine Formulierungshilfe richtet sich in der Regel auf eine große Gruppe von Menschen. Dabei kannst du nicht auf jedes Detail eingehen, was du bei einer Freundin machen würdest.

Halte dich dabei eher allgemein und in einem bestimmten Bereich. z.B. ein Gebet für Gesundheit oder Heilung von Krebs, statt “Heilung des linken, gebrochenen Beines”.

Wenn du für dich ein Gebet schreibst, schreibe es so, dass du es dir im Zweifelsfall auch aus dem Gedächtnis aussagen kannst. Nutze Formulierungen, die du nicht vor anderen nutzen würdest oder stelle Vergleiche an, die nur du im vollen Umfang verstehst.

Dies kann zum Beispiel ein Satz sein wie “Gott du bist geiler als Fortnite”, wenn du ein großer Fortnite Fan bist. Und wie du sehen kannst, darfst du auch “böse” Wörter verwenden, die vermutlich nicht in der Bibel vorkommen (wie z.B. Geil oder sowas). Ich möchte dich sogar animieren, dies in deinem allgemeinen Gebetsleben zu berücksichtigen.

Schritt 1: Der Anfang des Gebets

Beginne dein Gebet, egal welche Art von Gebet, immer damit das du Gott direkt ansprichst. Verwende dabei stets einen “Ehrentitel” von Gott und betone für dich, Gott und für deine Zielgruppe, dass Gott bereits indirekt helfen kann.

Eine solcher Ehrentitel kann “Gott, unser Heiler”, “Gott, Herrscher der Welt” oder “Lieber Vater” sein. Die Bibel hat viele Titel für Gott. Wenn du nicht sicher bist, welchen Titel der richtige ist, dann

  • a) Ist es egal (Gebete sind kein Hexenwerk, bei dem jedes Wort stimmten muss!)
  • b) Nutze doch einfach “Hallo, lieber Gott”

Danach solltest du dir Gott danken. Danke ihm für das, was er bereits für dich getan hat. Du kannst, natürlich je nach Zielgruppe, relativ genau oder ungenau sein. Wenn du z.B. ein Gebet “gegen” ein gebrochenes Bein schreibst, kannst du Gott danken, dass die Person den Unfall überlebt hat. Wenn du ein Gebet schreibst, in dem du um Geld bittest, danke Gott dafür, dass er dich versorgt.

Wenn dir erstmal nichts einfällt, kannst du Gott auch erstmal danken, dass er das Gebet anhören wird. Manchmal kann es so simpel sein.

Schritt 2: Schreibe den Körper des Gebets

Der nächste Schritt im Schreiben eines Gebets ist der “Körper” des Gebets. In diesem schreibst du, was dein Anliegen an Gott ist, preist Gott oder dankst ihm.

Wenn du ein Anliegen an Gott hast, dann schreibe es direkt auf. Es gibt im Grunde keine Einschränkungen, was du dir von Gott “wünschen” darfst. Natürlich obliegt es Gott, ob er dir diesen Wunsch wie geschrieben erfüllt oder nicht. Manchmal kommt es halt anders, als gedacht (Hier kannst du nachlesen, wie Gott auf Gebete antwortet)

Wenn du Gott dankst, dann danke ihm im Detail, wofür du Gott dankst. Liste einfach alles auf uns lassen ein Herz in den Text fließen. Wenn du erstmal anfängst Gott zu danken, fällt dir oft ein, wofür du ihm noch danken kannst. Schreibe das alles auf. Alles. Dabei ist es, wie ich Anfangs schreib, auch völlig egal, ob du Wortwiederholungen hast. Es ist z.B. Wurst ob jeder Satz mit den Worten “Gott ich danke dir für” anfängt.

Wenn du mit dem Gebet Gott preisen willst, dann schreibe hier alles rein, was dir an Gott gefällt. Mache die Liste so lang, wie du kannst. Nimm alles, was dir einfällt und lasse es in den Text einfließen. Wenn du “mutig” bist, kannst du Gott, bevor du schreibst, darum bitten dir Wörter einzugeben. Schreibe diese Wörter dann nur auf. Vergiss dann nur nicht, dich dafür zu bedanken, dass er dir geholfen hat.

Apropos danken: Wenn du “nur” ein Dankgebet schreibst, dann reicht es, wenn du dich nur bei Gott bedankst, ohne das du neue “Forderungen” stellst.

Schritt 3: Der Schluss

Den Schluss des Gebets kannst du relativ kurz halten. Bedanke dich dafür, dass Gott dich erhört und erhören wird und das du die Möglichkeit hast mit Gott zu sprechen (Das ist nämlich nicht selbstverständlich!). Auch, wenn ein Gebet nicht eine bestimmte Form halten muss, so empfiehlt es sich, das Gebet mit einem “Amen” zu beenden.

So wird auch das “Vater unser” in der Bibel beendet und dies gilt ja in Jesus Augen als eine Art “Referenzgebet”.

Weitere Literatur

Zuspruchkarten “Tochter Gottes” – 50 “kleine” Gebete zum schnellen hervorholen und als Inspiration für eigene Gebete > Zum SCM Shop

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