Gebet & Gebetsalltag

Praktisch Gott begegnen – 7 Wege + Bibelstellen

In diesem Artikel werden wir viele Möglichkeiten besprechen, wie man Gott begegnen kann, wie diese von Christen umgesetzt werden, auf welcher Grundlage und wie auch du diese Begegnungen in deinen Alltag integrieren kannst.

Jede Begegnung mit Gott ist einzigartig. Jeder einzelne Gläubige hat seine eigene Möglichkeit oder kann sich seine eigene Möglichkeit suchen. Doch eines ist stets wichtig: Das Wort Gottes (Die Bibel) sollte stets beachtet werden.

Daher sind die folgenden Beispiele und Vorgehensweise stets im Sinne der Bibel. Als Erstes sehen wir uns die Möglichkeiten in einer Übersicht an, danach beginnen wir mit den beiden Fundamenten alle Christen: das Begegnen von Gott in der Bibel und im Gebet.

Wege Gott zu begegnen

Die folgende Liste ist eine Liste, die beschreibt auf welchen Wegen Gläubige Christen Gott begegnen können. Da jeder Mensch einzeln unterschiedliche Erfahrungen mit Gott macht, befinden sich auf dieser Liste nur Vorschläge, die Christen regelmäßig tun, um Gott zu begegnen.

Wege um Gott zu begegnen

  • Begegnung durch Bibel lesen
  • Durch (intensives) Gebet
  • Durch gezieltes Fasten
  • In der “stillen Zeit
  • Wahrnehmen von alltäglichen, kleinen Wundern
  • Gemeinsam mit anderen Gläubigen
  • Besuchen von Heiligen Orte
  • Über sein Wort nachdenken (meditieren)
  • Musikalischer Lobpreis

Gott begegnen – passende Bibelstellen

Als Erstes müssen wir uns fragen: Möchte eigentlich Gott eine Begegnung mit uns, oder ist ihm das relativ egal? Gott sei Dank haben wir da eine Möglichkeit nachzugucken. Gott möchte mit uns Kontakt haben. Dies kannst du hier nachlesen:

Gott möchte uns begegnen – Bibelstellen

  • Matthäus 7:7
  • 1. Sam. 3:9
  • Joh. 10:27
  • Jeremia 33:3
  • Jeremia 29:12
  • Philipper 4:9
  • Psalm 34:16
  • Psalm 130:1-2
  • Lukas 11:28
  • Johannes 8:47

In Meditation Gott Begegnen

Gott lässt sich durch sein eigenes Wort begegnen. Einfach in dem man sein Wort liest und dies passiv auf sich wirken lässt. Dabei ist es nicht nötig, dass man versucht jedes einzelne Wort zu verstehen oder sofort versucht jeden einzelnen Vers zu verstehen.

Die Begegnung besteht dadurch, dass man in die “Welt” der Bibel eintaucht. Daher ist es zum Beispiel auch vollkommen in Ordnung eine Übersetzung zu nehmen, die sich einfach lesen lässt;- aber nicht immer dem griechischen aus dem Buchstaben treu.

Dabei spricht man von der sogenannten “christlichen Meditation”. Ich finde diese Bezeichnung mehr als Verwirrend. Wenn man heute über “meditieren” redet, dann denkt man schnell an irgendwelche fern-östliche Praktiken. Dies ist natürlich hier nicht der Fall.

Gemeint ist hier das intensive Nachdenken über Gottes Wort. Immer und immer wieder. Als würde man die Worte einzeln “kauen” und jedes Wort einzeln lesen. Jedes geschriebene Wort “aufsaugen” und bemerken.

Wenn man diese Begegnung mit Gott mit dieser Methode noch verstärken möchte, der kann es ja mit folgenden Tipps versuchen:

  • Lese einzelne Abschnitte oder Verse immer und immer wieder – gerne auch 100 mal
  • Überlege, warum welches Wort da steht und warum
  • Lese denselben Abschnitt in mehreren Übersetzungen
  • Lies auch den gesamten Kontext dazu: Was ist die allgemeine Kernaussage des Textes?

Gott im Gebet begegnen

Als Menschen haben wir die einzigartige Möglichkeit von Gott erhalten ihm zu begegnen: Wir haben die Möglichkeit Gott im Gebet zu begegnen. Gebete sind, neben der Bibel, der Weg mit Gott zu kommunizieren.

Leider entsteht daraus kein Dialog – es ist sehr unwahrscheinlich, dass du in der heutigen Zeit eine akustische Antwort von Gott erhältst. Die Antworten, aus dem die Begegnung besteht, kommen aus anderer Stelle.

Doch beginnen wir mit dem Gebet an sich.

Jedes Gebet ist eine Begegnung mit Gott. Mit dem beten, durch den Vermittler Jesus Christus, schaffen wir eine Brücke zwischen uns und Gott. In diesem kleinen Moment, in dem wir sprechen, sitzen wir quasi vor dem Thron Gottes und geben Gott persönlich unsere Nachricht.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wird das Gebet eine noch bessere Möglichkeit Gott zu begegnen. Kein anderer steht zwischen uns und Gott! Dies müssen wir uns mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir reden direkt mit Gott.

Die Antwort allerdings ist bei jedem anders. Es kann mit einer Idee beginnen oder gar sein. Ein wohliges Gefühl. Eine sonderbare Gelegenheit. Ein plötzlicher Anruf. Eine unerwartete Nachricht. Wenn es so weit ist, wirst du es erkennen – oder du wirst im Nachhinein erkennen, was da eigentlich los war.

Es kann auch passieren, dass Gott nicht sofort antwortet. Oder gar nicht erst. Das klingt vielleicht total blöd: Aber Gott hört es trotzdem. Es ist nur nicht in seinem Willen, dein Gebet zu erfüllen.

Das klingt jetzt so, als müsse jedes Gebet immer eine Bitte an Gott enthalten: Nein. Es kann auch einfach sein, dass man Gott dankt. Die ganze Bibel hat ein Buch in sich, dass quasi nichts anderes macht – die Psalme.

Wer tiefer in sein Gebet gehen will oder es intensivieren möchte, dem empfehle ich “Einfach Gebet” von Johannes Hartl. Ein genialer Einstieg in das Thema! (> Findest du hier im SCM-Shopt).

Tipps für die Begegnung im Gebet

  • Stehe Morgens 20 Minuten früher auf und nutze die Zeit zum Beten
  • Führe ein Gebetstagebuch mit deinen Gebeten und anliegen an Gott
  • Erhöhe deine Gebetszeit jeden Monat um 20 Minuten in der Woche (egal wie du es aufteilst)
  • Lies hier noch weitere Tipps: 10 praktische Tipps zum Beten

Gott begegnen in der Stille – die “Stille Zeit”

Eine andere Möglichkeit Gott zu begegnen ist genau das Gegenteil zu machen, als in dem vorherigen Beispiel: Einfach mal still sein. Herunter kommen. Zeit nehmen. Nichts anderes tun, außer die stille Zeit zu genießen. Diese Zeit gehört nur Gott und dem Gläubigen. Was darin passiert, ist sehr unterschiedlich.

Einige spüren einfach die Gegenwart Gottes – meist ein warmes, molliges Gefühl. Andere bekommen eine Art Erleuchtung – eine Idee über ihr Leben, Lösung zu einem Problem oder was auch immer anliegt.

Dies wird oft kombiniert mit Gebet und Bibel lesen. Hauptsache in dieser Zeit sind die Gedanken und Gefühle auf Gott gerichtet. Auf ihn alleine. Versuche alle anderen Gedanken für die Zeit beiseite zu schieben. Das klingt leichter, als es ist. Daher folgenden nun einige Tipps, um die Stille Zeit effektiv für eine Begegnung zu Gott zu nutzen.

Tipps für Stille Zeit

  • Danke Gott für alles, was dir einfällt
  • Konzentriere dich auf deine Lieblingsstellen
  • Beginne die Stille Zeit mit Stille
  • Setze dir eine feste Zeit und sei mindestens so lange in der stillen Zeit
  • … solange dein Körper nicht in Gefahr ist, halte die Zeit durch!
  • Besorge dir ein persönliches Notizbuch und schreibe auf, was deine Gedanken sind
  • Es klingt wie mein persönlicher Fetisch: Verwende eine Bibelübersetzung, die du leicht lesen kannst. (> Hier zu finden!)

Gott begegnen im Alltag

Eine andere Möglichkeit Gott zu begegnen, ist es ihn bewusst im Alltag zu integrieren und bewusst zu danken. Erinnere dich daran, dass Gott alles kontrolliert. Alles.

Wie ein Künstler immer seine besondere Art auf einem Kunstwerk hinterlässt, so hinterlässt Gott auch seine Spuren in seinem Kunstwerk – seiner Welt! Alles, so wie es ist, ist von Gott persönlich geschaffen. Ja, wir können sogar so weit gehen und sagen: Alles ist von Gott durchdacht und muss genauso sein, wie es ist.

Und wir dürfen in dieser perfekten Welt durchdenken. Jeder Atemzug, jeder Blick, jede Farbe ist von Gott erschaffen. Dieses Wissen hilft ihn jeden Tag zu danken und Gott jeden Tag im Alltag zu sehen.

Unser menschlicher Alltag ist schnell und wir nehmen viel selbstverständlich. Da ist es sinnvoll zu pausieren und zu überlegen: Wo bin ich hier eigentlich? Was sehe ich hier? Wer ist neben mir? Danke Gott für einfach alles.

Es ist schön, wenn Gott mit einem Wunder eingreift und Kranke wieder gesund macht. Doch wenn wir beginnen Gott überall zu sehen – dann wird selbst der Kaffeefleck besonders, weil wir ihn überhaupt sehen dürfen.

Tipps für Begegnungen mit Gott im Alltag

  • Stelle dir einen Tag lang einen Wecker und lass ihn jede Stunde klingeln. Dann gucke dich um und bedanke für 10 Dinge, die du siehst
  • Beginne deinen Tag mit Gott, in dem du direkt nach dem Aufstehen betest
  • Danke Gott, wenn du durch eine Tür gehst (Jede. Tür.)

Im Fasten Gott begegnen

In der Bibel liest es sich wie eine Selbstverständlichkeit. Jesus selbst hat 40 Tage lang getan: Fasten. Das bewusste verzichten auf Nahrungsmittel.

Es gibt im alten und neuen Testament viele Beispiele dafür, dass Menschen fasteten. Im alten Testament lag der Fokus darauf Gott zu überzeugen bestimmte Dinge zu tun und als Gegenzug aß man nichts mehr.

Dies ist sicherlich auch heute noch der Fall.

Doch gibt es auch die Art zu fasten, um schlicht näher bei Gott zu sein. Auch wenn man nicht den unmittelbaren Kontakt zu Gott “neu” fühlt, so hat das längere Fasten einen Vorteil: Mehr Zeit.

Kochen und Zubereitung von Nahrung dauert seine Zeit. Doch wenn man diese Zeit einspart, kann man mehr Zeit mit der Begegnung von Gott verbringen.

Ansonsten gilt es: Ausprobieren! Bitte aber nur, wenn man einigermaßen gesund ist. In anderem Falle lieber mit einem Arzt absprechen. Wenn du aber ein Wunder benötigst, kannst du gerne andere Christen fragen, ob sie für dich beten und/oder auch fasten.

Tipps für die Begegnung mit Gott im Fasten

  • Drei Tage Fasten sind kein Problem
  • Verzichte nicht aus Diät oder gesundheitlichen Gründen;- sei dir über die Gründe des Fastens klar
  • Kombiniere das Fasten am besten mit intensiven Gebeten

Hinweis: Ich bin kein Arzt und das ist kein ärztlicher Tipp! Wenn du gesundheitliche Bedenken hast, dann gehe zu einem Arzt.

Gott begegnen an heiligen Orten

Bevor wir in diesen Abschnitt starten, sei gesagt: Es bedarf keinen bestimmten Ort, um Gott zu begegnen. Jesus ermöglicht uns jeder Zeit mit Gott in Kontakt zu kommen (siehe hier) Selbst in der Besenkammer (die meisten Übersetzungen benutzen “Kämmerlein”… aber es ist das Prinzip)

Jetzt versuche ich diesen Text zu schreiben, ohne das es irgendwie seltsam esoterisch klingt… Es ist aber nun mal so, dass gewisse Gebäude ein gewisses ehrfürchtiges Gefühl auslösen. Wer schon mal im Kölner Dom war, der kann vermutlich verstehen, was ich meine.

Dieses seltsame Gefühl können Gebäude und Orte auslösen. Oft sind das heilige Orte (aber nicht ausschließlich). An diesen Orten gibt es ein gewisses Gefühl, dass der Ort ausstrahlt die ganze Atmosphäre ist eine andere. Hier fällt es schlicht leichter sich näher ein Gott zu fühlen.

Gerade Israel ist bekannt dafür ein solches Gefühl auszulösen. Warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen. Es ist einfach so und hilft.

An dieser Stelle möchte ich auch nicht verpassen zu erzählen, dass die Reise zum Erlebnis gehört. Beispielsweise erleben viele Gläubige (egal ob Katholik, evangelisch oder Atheist) ihre Begegnung mit Gott auf der Reise zu dem Ort. So ist es eher der Pilgerweg nach Santiago, denn der Ort selbst, der die Begegnung gibt. (Mehr zum Thema Pilgern)

Tipps für die Gottesbegegnung an Heiligen Orten

  • Pilgern ist zwar nicht evangelisch;- aber eine lange Reise zu Fuß kann Gottesbegegnungen hervorrufen
  • Überlege, was den entsprechenden Ort “Heilig” macht: Was ist hier passiert? Welche Auswirkungen hatte es für die Menschheit? Meditieren (die christliche Art) darüber)
  • Nimm dir Zeit. Lieber Tage, als Stunden.

Gott in der Musik begegnen – Lobpreis

Die letzte Möglichkeit Gott zu begegnen liegt im musikalischen Lobpreis. (Was ist Lobpreis?) Musik kann eine Möglichkeit sein Gott zu begegnen. Dabei gilt das Prinzip wie bei fast allen anderen Möglichkeiten auf dieser Liste: Der Fokus soll dabei auf Gott liegen, die Zeit während der Musik soll Gott gehören und das Danken spielt eine große Rolle.

Oder singen, wer Gott ist und was er tat – viele moderne Lieder machen genau das. Dabei ist erstmal keine Musik an sich falsch und jede kann gehört werden. Tricky ist der Part mit dem Text. Dieser kann tatsächlich, auch wenn es ein Lopreislied ist, gegen die Prinzipien der Bibeln verstoßen. Da sollte man unter Umständen nicht mitsingen. Es dürfte vermutlich keine Sünde sein, aber man weiß nie ob es Gott gefällt.

Bitte keine Scham! Singe einfach den Lobpreis mit. Durch das Danken baust du eine persönliche Begegnung zu Gott auf. Und wenn du denkst, du könntest nicht singen:

Bedenke, für wen du singst. Du singst für Gott. Und der gab dir deine Stimme und gleichzeitig das Gefühl, dass du für ihn singen möchtest. Sollte Gott sich für deine “schräge” Stimme beschweren… nun: Er hat sie dir gegeben. Da hat er selber Schuld bzw. ihm wird es schon gefallen.

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