Alltagsfragen zum Glauben, Gebet & Gebetsalltag

Haben Christen feste Gebetszeiten? Wenn ja, welche?

In diesem Artikel erfährst du ob Christen eine feste Gebetszeit haben oder sie selbst Entscheiden können. Die Antwort auf diese Frage wird die allermeisten Gläubigen anderer Religion vermutlich in erstaunen setzen – doch die Antwort auf die Frage hat mit der Beziehung zwischen dem Gläubigen und Gott zu tun.

Christen haben keine festen Gebetszeiten. Das Gebet bei Christen ist eine private Angelegenheit und kann zu jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Es gibt Versammlungen von Christen, die zu festen Zeiten beten, aber dies ist eine menschliche Entscheidung und keine göttliche.

Haben Christen keine feste Gebetszeiten?

Christen haben keine festen Gebetszeiten, wie man sie aus anderen Religionen kennt. Das Gebet ist stets ein Teil der Beziehung zwischen Mensch und Gott und keine Pflichterfüllung.

Christen müssen nicht am Tag zu bestimmten Zeiten bestimmte Gebete in eine bestimmte Richtung ausüben. Dies ist schlicht nicht Teil des Christentums.

Warum haben Christen keine festen Gebetszeiten?

Die erste Frage, die jemand stellt, der es gewohnt ist zu festen Zeiten zu beten, ist oft: Warum das denn nicht? Der aller wichtigste Punkt bei dem Thema ist folgender:

Beten ist im Christentum keine Pflicht. Jesus hat den Christen gezeigt, wie sie beten sollen, aber hat keine Zeiten fest gelegt wie das zu gehen hat. Ganz im Gegenteil: Er ermutigt die Gläubigen jeder Zeit, wie Kinder zu ihrem Vater, zu gehen und ihre Anliegen persönlich an Gott zu geben. Jedes Gebet soll dabei einem privaten Gespräch gleichen:

Es gibt keine Tabus und keine Formalitäten die erfüllt werden müssen. Der reine Glaube, dass Gott das Gebet erhört, reicht aus. Dies schließt feste Gebete und feste Gebetszeiten ein!

Der weitere Punkt, warum Christen keine festen Gebetszeiten haben, ist folgender: Es ist nicht nötig irgendwas zu tun, damit Gott einen beachtet oder segnet. Gott selbst liebt jeden einzelnen Menschen – egal ob er was für Gott tut oder unterlässt. Dies gilt für alle Tätigkeiten: Man kann nichts tun, dass man von Gott mehr gehört wird oder nicht. Man kann nichts tun, damit sein Gebet erfolgreich ist. Man kann nichts tun, damit Gott einen mag.

Gott liebt jeden Menschen und hört jedes Gebet. Ihm alleine obliegt die Entscheidung, ob ein Gebet erfüllt wird oder nicht. Dies trifft Gott mit seiner allmächtigen Weisheit und nicht darauf, ob er eine Person mag oder nicht.

Der Glaube alleine rettet in den Himmel! Es ist nicht nötig zu festen Zeiten zu beten, um in den Himmel zu kommen! Auch dies ist eine Tat, mit denen man Gott nicht beeindrucken kann oder durch regelmäßiges Gebet einen sichereren Platz im Himmel hat. Allein der Glaube an Jesus Christus zählt.

Gibt es Ausnahmen zu der Regel bezüglich Gebetszeiten?

Wer von außen drauf guckt, der kann auf die Idee kommen, dass es zu der oben beschriebenen Regel bezüglich Gebetszeiten Ausnahmen gibt. Dies kann man z.B. regelmäßig an kirchlichen Aushängen sehen, die zu einem gemeinsamen Gebet rufen.

Wenn man es so unbedingt auslegen möchte entstehen dadurch gewisse Gebetszeiten. Diese Deutung unterschlägt aber die eigentliche Bedeutung solcher Treffen und kann ihre Ohren von Religionen, die wirkliche feste Gebetszeiten haben, einfach nur falsch klingen. Denn eines muss man verstehen:

Solche Treffen, auch wenn sie regelmäßig sind, sind keine Pflicht. Dort treffen sich “nur” die Gläubigen zu einem gemeinsamen Gebet. (Christen gehen davon aus, dass das selbe Gebet von mehreren Menschen Gott eher überzeugt) Auch dort gilt die Regel: Es ist die Pflege der Beziehung zu Gott und keine Pflichterfüllung!

Zusätzlich sind diese Treffen nicht einheitlich. Jede Gemeinde kann eine beliebige Menge solcher Gebetstreffen zu beliebigen Zeiten mit einer beliebigen Menge an Teilnehmer veranstalten. Dies ist einfach eine menschliche Erfindung, um Gemeinschaft mit anderen Christen zu haben und gemeinschaftlich für persönliche Anliegen zu beten.

Gebetszeiten, an denen viele Christen beten

Wenn wir jetzt im Hinterkopf behalten, dass das Christentum keine festen Gebetszeiten vorgibt und alle Vereinbarungen zu bestimmten Zeiten zu beten rein menschliche Organisation sind, so können wir uns angucken, wann Christen beten;- wenn man so will als eine Art Gebetszeit.

  • Vor dem Frühstück
  • Vor dem Mittagessen
  • Vor dem Abendessen
  • Vor einer wichtigen Prüfung
  • Bei einem Krankenhausbesuch
  • In einer Gebetsrunde
  • Während des Gottesdienstes
  • Vor dem Einschlafen
  • Irgendwann am Nachmittag
  • Beim einkaufen
  • Bei einem Spaziergang

Was auffällt: Es sind keine Uhrzeiten dabei. Und zu keinem dieser Zeitpunkte muss gebetet werden. Es kann. Dies als feste Gebetszeiten zu bezeichnen würde den Begriff “feste Gebetszeiten” sehr stark dehnen und die Bedeutung gegenüber anderen Religionen, insbesondere dem Islam, stark verwässern.

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